Umezono Kyoto – Traditionelle Wagashi & Kakigōri im Sanjō–Teramachi | Ein süßer Hauch des alten Kyoto

Das Umezono Sanjō Teramachi liegt an der belebten Kreuzung der Sanjō-Straße und der Teramachi-Straße in Kyoto
Umezono Sanjō Teramachi befindet sich direkt an der lebhaften Kreuzung der Sanjō-Straße und der Teramachi-Straße im Herzen von Kyoto.

Es sind mittlerweile vier Jahre vergangen, seit wir nach Kyoto gezogen sind – und doch haben wir erst vor Kurzem zum ersten Mal das Umezono Sanjō Teramachi betreten. Nicht etwa, weil das Geschäft versteckt in einer Seitengasse liegt – ganz im Gegenteil: Es befindet sich mitten im geschäftigen Kawaramachi-Viertel, an der Kreuzung von Sanjō- und Teramachi-Straße. In all den Jahren sind wir unzählige Male daran vorbeigegangen, haben die langen Schlangen vor dem Eingang gesehen und uns jedes Mal gesagt: „Ein anderes Mal.“ Dieses „andere Mal“ hat schließlich fast vier Jahre gebraucht, um wahr zu werden.

Heute war endlich dieser Tag.

An einem frühen Augustnachmittag zeigte sich Kyoto von seiner heißesten Seite – über 40 °C (rund 104 °F), eine dieser Sommerhitzen, bei denen man sich fragt, warum man überhaupt das Haus verlassen hat. Das Gion-Matsuri war gerade zu Ende gegangen, die Straßen also etwas leerer als sonst, doch wegen der Sommerferien herrschte immer noch lebhaftes Treiben. Eigentlich wollten wir nur kurz in die Innenstadt, ein paar Besorgungen machen und zu Abend essen. Doch als wir am Umezono vorbeikamen, fiel uns etwas Ungewöhnliches auf: Es warteten nur zwei kleine Gruppen vor dem Laden. Ein Stoffbanner mit dem Zeichen für „Eis“ wehte im heißen Wind – als wolle es uns zuflüstern: „Wenn ihr heute nicht hineingeht, dauert es vielleicht wieder Jahre.“ Also beschlossen wir – kein Aufschieben mehr.


Die Geschichte von Umezono – Eine traditionsreiche Wagashi-Manufaktur im Herzen von Kyoto

Das Interieur bewahrt das hölzerne Gerüst eines Gebäudes aus der Shōwa-Zeit und vermittelt eine ruhige, nostalgische Atmosphäre
Das Interieur bewahrt die Holzstruktur eines Gebäudes aus der Shōwa-Zeit, akzentuiert durch einen Hauch von Taishō-Romantik.

Mit fast einem Jahrhundert Geschichte zählt Umezono zu den bekanntesten traditionellen Wagashi-Manufakturen Kyotos. Die Filiale Sanjō–Teramachi ist tatsächlich bereits die fünfte Niederlassung. Lange Zeit dachte ich, sie sei das Stammhaus – bis ich herausfand, dass der Ursprung von Umezono ein kleiner, aber leicht zu findender Laden an der Kawaramachi-Straße ist, gleich neben einem alteingesessenen Großhändler für Lebensmittel.

Umezono wurde 1927 (Shōwa 2) als winziger Laden an der Kawaramachi-Straße gegründet und spezialisierte sich auf mitarashi dango – gegrillte Reisbällchen am Spieß, überzogen mit einer süß-salzigen Sojasauce. Schon damals war ihr Markenzeichen, die Dango einzeln über Holzkohle zu grillen. Im Gegensatz zu den üblichen runden Klößchen formt Umezono seine Dango in der seltenen „Tawara“-Form (japanisch für „Strohreisbündel“) – eine dickere, rechteckige Gestalt, die dafür sorgt, dass die Sauce gleichmäßig haftet und der Geschmack intensiver wird. Hergestellt aus von Hand geknetetem shiratamako (Klebreismehl) und bestrichen mit einer hausgemachten Sauce – einer umami-reichen Mischung aus dunkler Sojasauce, Zucker und Gewürzen – entsteht eine perfekte Balance zwischen süß und herzhaft, begleitet vom unverwechselbaren, rauchigen Duft des Grillens. Noch heute werden die Dango traditionell über Holzkohle geröstet, wodurch sie außen leicht karamellisiert und zäh, innen aber weich und seidig bleiben – eine Textur, die kein Gasherd und keine Maschine nachahmen kann. Schlicht und doch voller Seele – diese alltägliche Süßigkeit wurde schnell Teil des städtischen Alltagslebens in Kyoto. Früher griffen viele Einheimische auf dem Heimweg nach einem Spieß, um ihn im Gehen zu genießen – ein kleiner, aber kostbarer Genussmoment im hektischen Alltag.

Unter der zweiten Generation begann Umezono langsam zu expandieren und eröffnete eine Filiale in der Nähe des Tempels Kiyomizu-dera. Neben den typischen, über Holzkohle gegrillten Dango kamen weitere traditionelle japanische Süßigkeiten hinzu, darunter zenzai (eine dicke, süße Azuki-Bohnensuppe) und hausgemachtes warabi mochi (zartes Brackenstärkegelée). Diese neuen Angebote gaben erschöpften Reisenden einen Ort, um sich auszuruhen, einen heißen Dango-Spieß zu genießen und sich mit einer warmen, süßen Suppe zu stärken – Nahrung für Körper und Seele zugleich.

Tradition neu belebt – Wie eine hundertjährige Kyoto-Wagashi-Manufaktur modern bleibt

Unter der Leitung von Aoi Nishikawa, der dritten Generation der Inhaberfamilie, entwickelte Umezono eine neue Vision: Tradition zu bewahren und gleichzeitig Wagashi an den modernen Lebensstil anzupassen. Im Jahr 2010 eröffnete sie das Umezono CAFE & GALLERY – ein stilvolles Kyoto Wagashi Café in einem renovierten machiya (Stadthaus) in der Nähe des Nishiki-Markts. Auf der Speisekarte stehen seitdem Pancakes, Lattes und Matcha-Getränke, ergänzt durch einen Ausstellungsraum für Kunst und kulturelle Events. Das Café wurde schnell nicht nur ein Ort für süße Genüsse, sondern auch ein kreativer Treffpunkt für Kunst- und Kulturinteressierte.

Im Jahr 2016 folgte das modernere Umezono Sabo, das für seine kunstvoll gestalteten kazari-kan (aufwendig dekorierte yokan – Geleebohnensüßigkeiten) bekannt wurde. Mit saisonalen Farben und Formen verbinden diese filigranen Kreationen Ästhetik und Geschmack auf perfekte Weise – und machten das Haus zu einem Favoriten in den sozialen Medien. Gleich nebenan liegt ein weiteres Kleinod: das nostalgische Badehaus-Café Café Sarasa Nishijin.

Ein Jahr später, 2017, öffnete schließlich die Filiale Umezono Sanjō–Teramachi in einem renovierten Speisesaal aus der Shōwa-Zeit. Das neue Design bewahrt den Retro-Charme und ergänzt ihn um moderne Details. Neben den klassischen Süßigkeiten gibt es hier das exklusive Hana-Tenshin-Set – eine kunstvoll arrangierte Auswahl traditioneller und kreativer Wagashi, darunter die blütenförmige Spezialität An no Hanataba. Die Sitzplätze im Obergeschoss bieten einen Blick auf die belebte Einkaufsstraße – perfekt, um innezuhalten und den Moment zu genießen. In der Vitrine am Eingang stehen Modelle von Azuki-Bohnensuppe und warabi mochi – schlicht präsentiert, aber mit einer stillen Eleganz, die jahrzehntelange Handwerkskunst ausstrahlt.

Seit 2020 gibt es außerdem Umezono Oyatsu im Kaufhaus JR Kyoto Isetan, wo verpackte Süßigkeiten und Geschenke für Reisende angeboten werden – so lässt sich ein Stück Kyoto mit nach Hause nehmen.

Fast hundert Jahre nach seiner Gründung hat sich Umezono von Holzkohle-gegrillten Dango zu kunstvollen yokan, Matcha-Pfannkuchen und Hana-Tenshin-Platten weiterentwickelt. Mehr als nur Desserts ist es heute ein stilles, liebevolles Symbol für die zeitlose Schönheit Kyotos – in jedem süßen Moment des Alltags.


Umezono – Standorte, Highlights & Adressen in Kyoto


Im Inneren des Umezono Sanjō–Teramachi: Atmosphäre & Besonderheiten des Kyoto-Wagashi-Cafés

Zweite Etage mit sichtbaren Holzbalken, schräger Decke, Fenstersofas und einem großen runden Tisch
Im Obergeschoss sorgen freiliegende Holzbalken unter einer schrägen Decke sowie Fenstersofas und ein großer runder Tisch für eine gemütliche Atmosphäre.

Diesmal besuchten wir das Umezono an der Kreuzung von Sanjō- und Teramachi-Straße. Von außen präsentiert sich ein Holzhaus im Stil der Shōwa-Zeit, dessen Inneres den romantischen Geist der Taishō-Ära atmet: große Holzfenster mit feinem Gitterwerk, teils mattiert, um ein sanftes, halbdiffuses Licht zu erzeugen. Der Schriftzug 甘党茶屋 梅園 (Amato Chaya Umezono – wörtlich „Teestube für Süßliebhaber Umezono“) ist von Hand in eleganten goldenen Lettern auf ein dunkles Holzschild gemalt – ein stilvolles, zeitloses Detail an der Fassade.

Gleich beim Eingang steht eine rustikale Vitrine mit detailgetreuen Modellen der traditionellen japanischen Süßigkeiten, daneben ein Holzständer mit der Speisekarte: Kakigōri (japanisches Shave Ice), warabi mochi, mitarashi dango und weitere Klassiker. Im Sommer hängt am Eingang ein Stoffbanner mit dem Schriftzeichen „氷“ (Eis) – ein ikonisches Symbol des japanischen Sommers – und kündigt an, dass es hier erfrischendes Kakigōri / Shave Ice gibt. Tritt man ein, sieht man links die offene Küche, wo man den Konditoren dabei zusehen kann, wie sie frische mitarashi dango über Holzkohle grillen. Außen- und Innengestaltung bilden eine harmonische Einheit und fügen sich unaufdringlich in das Straßenbild ein.

Das Innere bewahrt die ursprüngliche Struktur des Speisesaals aus der Shōwa-Zeit. Beide Etagen sind von warmen Holzelementen geprägt, die dem Raum eine ruhige, natürliche Atmosphäre und den feinen Duft gealterten Holzes verleihen. Im Erdgeschoss befinden sich links vom Eingang die Kasse und der Bereich, in dem die Desserts zubereitet werden. Ein großer runder Tisch steht zentral im Raum, umgeben von kleinen Zweiertischen und gepolsterten Sitzbänken. Dunkle Holzverkleidung, weiße Wände und runde Pendelleuchten tauchen den Raum in ein sanftes Retro-Licht – der Charme eines klassischen Kyoto-Cafés.

Im Obergeschoss erwartet die Gäste ein ruhigerer Bereich mit sichtbaren Holzbalken, schräger Decke und dunklem Parkettboden. Entlang der Fensterseite stehen bequeme, mit Steckdosen ausgestattete Sofas – ideal, um bei einem Dessert zu verweilen, etwas zu arbeiten oder einfach den Blick auf die belebte Straße zu genießen. Auf der gegenüberliegenden Seite laden runde Tische und Zweierplätze zu entspanntem Sitzen ein. Das durchdachte Raumkonzept und die Liebe zum Detail schaffen eine Atmosphäre, die funktionale Gemütlichkeit mit traditionellem japanischem Flair vereint.


Was wir bestellt haben: Der Duft von braunem Zucker trifft auf süß-salzige Dango

Umezonos Brown Sugar Shiratama Warabi Mochi Kakigōri – fluffiges Kakigōri (japanisches Shave Ice) mit reichhaltigem Sirup aus braunem Zucker, getoppt mit weichen Reisbällchen und zartem Warabi Mochi
Tiefer, duftender Sirup aus braunem Zucker mit warabi mochi, so zart, dass es auf der Zunge schmilzt

Als wir an der Reihe waren, führte uns das Personal ins Obergeschoss zu einem gemütlichen Zweiertisch nahe der Treppe. Durch das Fenster konnten wir das lebhafte Treiben an der Kreuzung Sanjō–Teramachi beobachten. Eigentlich wollten wir das Hana-Tenshin-Set bestellen, doch es war bereits ausverkauft. Also entschieden wir uns für den Brown Sugar Shiratama Warabi Mochi Kakigōri (Kyoto-Style Kakigōri / Shave Ice) sowie ein Set aus mitarashi dango und mitsu-mame.

Der Brown Sugar Shiratama Warabi Mochi Kakigōri kam wie ein kleiner Schneehügel daher, großzügig mit glänzendem Sirup aus Okinawa-Braunzucker übergossen. Ein Löffel genügte, und wir waren sofort von seinem tiefen, karamelligen Aroma verzaubert – reichhaltig, aber dank einer feinen Bitterkeit nie zu süß. Die shiratama – kleine, weiche Reisbällchen – hatten einen angenehmen Biss und ein dezentes Reis-Aroma, das perfekt mit der erdigen Süße des Sirups harmonierte. Das warabi mochi war wunderbar zart, fast schmelzend, und verlieh dem Dessert einen luxuriösen Texturkontrast.

Unsere zweite Wahl, mitarashi dango mit mitsu-mame, war eine perfekte Kombination aus Tradition und Ästhetik. Schon der Duft der berühmten Sauce war betörend. Die tawara-förmigen Dango (nach der Form traditioneller Strohreisbündel – heute selten zu sehen) waren goldbraun gegrillt, außen leicht karamellisiert und mit einer süß-salzigen Glasur überzogen, die sofort an nostalgische japanische Filmszenen erinnert. Das dazu servierte mitsu-mame bestand aus kühlen Agarwürfeln, süßen Azuki-Bohnen, shiratama und Maronen, ergänzt durch ein kleines Kännchen kuromitsu (dunkler Zuckersirup), das man nach Geschmack hinzufügen konnte. Erfrischend, ausgewogen – und genau die richtige Portion in Geschmack und Größe.


Umezono Sanjō–Teramachi – Menü & beliebte Empfehlungen

Mitarashi Dango mit Mitsu-mame – ein visuell reizvolles und traditionell verwurzeltes japanisches Dessert-Set im Kyoto-Wagashi-Café Umezono Sanjō–Teramachi
Mitarashi dango mit mitsu-mame – ein japanisches Dessert-Set, das Tradition und Ästhetik harmonisch vereint

In der Filiale Sanjō–Teramachi von Umezono verbindet das Menü klassische Kyoto-Wagashi mit kreativen, saisonalen Variationen, die man sonst nirgends findet. Von limitierten Sommerkreationen wie kunstvoll angerichtetem Kakigōri (japanisches Shave Ice) bis hin zu elegant arrangierten Dessert-Sets – jedes Gericht spiegelt die Liebe des Hauses zu Geschmack, Präsentation und Tradition wider. Ganz gleich, ob du zum ersten Mal hier bist oder als Fan zurückkehrst – diese beliebtesten Kreationen sind der ideale Weg, den Zauber eines authentischen Kyoto-Wagashi-Cafés zu erleben.

  1. Kyoto-Klassiker
    Mitarashi Dango (みたらし団子): Die langjährige Hausspezialität von Umezono. Diese Reisklößchen am Spieß aus Reismehl (shiratamako) werden von Hand geformt, über Holzkohle leicht angeröstet und anschließend mit einer perfekt ausbalancierten süß-salzigen Glasur überzogen. Schlicht, aber unglaublich gut – ein Muss für alle, die den authentischen Geschmack der Kyoto-Straßenküche erleben möchten.
  2. Exklusive Spezialitäten
    Hana-Tenshin-Platte (花点心): Ein exklusives Dessert-Set der Filiale Sanjō–Teramachi, das mehrere Wagashi auf einem kunstvoll arrangierten Teller vereint – darunter mitarashi dango, warabi mochi, eine kleine Schale zenzai (süße Bohnensuppe) und saisonale Köstlichkeiten. Arrangiert wie ein zarter Blumenstrauß verkörpert es die perfekte Harmonie aus Tradition und Kreativität.
    An no Hanataba (あんの花束): Eine moderne Wagashi-Kreation der Inhaberin in dritter Generation, Aoi Nishikawa – feine, blütenförmige Süßigkeiten, inspiriert von japanischer und westlicher Patisserie. Nur in der Sanjō–Teramachi-Filiale erhältlich.
  3. Sommerliche Erfrischungen
    Brown Sugar Shiratama + Brown Sugar Warabi Mochi Kakigōri: Ein sommerliches Shave Ice (kakigōri), großzügig mit Okinawa-Braunzuckersirup übergossen und mit zähen shiratama-Reisklößchen, seidigem warabi mochi und aromatischem kinako (Sojabohnenmehl) getoppt. Eine sanft-süße Erfrischung – pure Kyoto-Sommerfreude.
    Uji Kintoki Kakigōri: Ein Kyoto-Klassiker aus fluffigem Shave Ice, aromatisiert mit duftendem Uji-Matcha-Sirup und getoppt mit süßen Azuki-Bohnen und shiratama-Klößchen. Mild, erfrischend und ein Muss für Matcha-Fans.
  4. Wärmende Wagashi-Klassiker
    Zenzai (ぜんざい): Eine wohltuende Schale süßer Azuki-Bohnensuppe aus hochwertigen Dainagon-Bohnen, langsam eingekocht, bis sie die perfekte Konsistenz erreicht, und serviert mit zähen shiratama-Klößchen. Ideal für Wintertage – oder wann immer du ein Stück „altes Kyoto“ schmecken möchtest.
    Warabi Mochi: Handgefertigtes, geleeartiges Brackenstärke-Mochi, reichlich mit aromatischem kinako bestäubt. Zart, seidig – und ein Highlight für echte Wagashi-Liebhaber.
  5. Tee & kleine Genüsse
    Matcha-Pfannkuchen: Dicke, fluffige Pfannkuchen im japanischen Stil mit erdigem Matcha – perfekt für alle, die etwas Sättigendes mit Dessertcharakter suchen.
    Heißer Tee / Matcha: Kombiniere dein Lieblings-Wagashi mit einer Kanne frisch aufgebrühtem Sencha oder einer Schale cremig aufgeschäumtem Uji-Matcha für das volle Kyoto-Teehaus-Gefühl.

Bestelltipps

  • Für Erstbesucher ist das Hana-Tenshin-Set eine wunderbare Wahl – eine harmonisch arrangierte Auswahl, die verschiedene Wagashi-Aromen und Texturen in einem Set vereint.
  • Im Sommer lohnt sich ein Blick auf die Kakigōri-Karte (japanisches Shave Ice) – eine erfrischende Hommage an Kyotos traditionelle Teehäuser.
  • Im Winter wärmt eine Schale Zenzai oder frisch über Holzkohle gegrillte Mitarashi Dango – Klassiker, die Herz und Seele gleichermaßen wärmen.
  • Mit Freunden unterwegs? Bestellt mehrere Desserts zum Teilen – so entdeckt ihr am besten neue Lieblingssorten und Geschmacksnuancen.

Hinweis: Das Menü wechselt je nach Saison. Fragt nach Tagesempfehlungen oder limitierten Spezialitäten – oft verbergen sich dahinter kleine, köstliche Überraschungen.


Amato Chaya Umezono – Filiale Sanjō–Teramachi | Shop-Informationen


Abschließende Gedanken – Mehr als ein Dessert: ein Moment der Ruhe

Betrachtet man allein Menge und Preis, mag das Kakigōri von Umezono – das japanische Shave Ice – auf den ersten Blick nicht günstig wirken. In anderen Teilen Asiens, etwa in Taiwan, bekommt man üppig geschichtetes Eis mit zahlreichen Toppings für unter 3 €. In Bangkok kostet ein kunstvoll arrangiertes Snow Ice im After You Dessert Café rund 6 bis 7 €.

Im Vergleich dazu wirkt Umezonos Portion bescheiden – serviert mit nur wenigen, dafür sorgfältig ausgewählten Zutaten: Braunzuckersirup, shiratama und warabi mochi. Was auf den ersten Blick schlicht wirkt, entfaltet bei jedem Löffel eine erstaunliche Tiefe. Der Sirup ist reich, aber nie aufdringlich – die shiratama-Klößchen sind zart und zugleich angenehm zäh – und das warabi mochi so weich, dass es fast auf der Zunge vergeht. Jedes Detail ist bewusst komponiert und ergibt zusammen eine stille Harmonie.

Dies ist kein Café, das man täglich besucht – Preisniveau und Atmosphäre machen es zu einem Ort für besondere Momente. Und genau darin liegt sein Zauber. Umezono ist wie eine kleine Pause-Taste mitten im Alltag: ein Ort, um langsamer zu werden, tief durchzuatmen und den Moment wirklich zu genießen. Hier ist Dessert mehr als nur etwas Süßes – es ist ein stilles Ritual des Kyoto-Lebens, durchzogen von dem Gefühl, liebevoll umsorgt zu werden – ein Inbegriff dessen, was ein echtes Kyoto Wagashi Café ausmacht.