Nagoyas legendäres Unagi: Ein detaillierter Guide zu Atsuta Houraiken und seinem berühmten Hitsumabushi

Atsuta Houraiken – Hitsumabushi mit Unagi, ein kulinarisches Muss in Nagoya
Atsuta Houraiken – ein kulinarisches Muss in Nagoya

Seit wir nach Kyoto gezogen sind, komme ich oft an traditionellen Unagi-Restaurants (gegrillter Aal) vorbei. Obwohl Unagi zu meinen absoluten Lieblingsspeisen gehört, habe ich nie einen Fuß in eines dieser Lokale gesetzt. Vor einigen Jahren blieb mir einmal eine Fischgräte im Hals stecken – ein schmerzhaftes Erlebnis, das eine kleine Blockade im Kopf hinterlassen hat. Keine echte Angst, aber doch genug, um mich vom sorglosen Genießen abzuhalten.

Während unserer viertägigen Reise nach Nagoya habe ich mir deshalb insgeheim vorgenommen, diese Hürde endlich zu überwinden – und zum ersten Mal in meinem Leben eine Schale Aalreis (Unagi) in Japan zu essen.

Die Wahl fiel leicht: Atsuta Houraiken war die naheliegende Entscheidung. Das Restaurant gilt als die Geburtsstätte des Hitsumabushi – Nagoyas ikonischer Art, gegrillten Aal zu genießen – und ist eine von Einheimischen geliebte Institution. Nagoya liegt in der Präfektur Aichi, einer der wichtigsten Aalzucht-Regionen Japans. In nahe gelegenen Gebieten wie Isshiki in der Stadt Nishio oder der Mikawa-Region werden einige der besten Aale des Landes gezüchtet. Viele Restaurants in Nagoya beziehen ihren Aal direkt von diesen bewährten lokalen Farmen – ein Garant für erstklassige Qualität. Ganz ehrlich: Dieses legendäre, über hundert Jahre alte Haus auszulassen, wäre ein großer Fehler gewesen.


Atsuta Houraiken: Ursprung und Essenz von Nagoyas ikonischem Aalgericht

Wenn es um Gerichte geht, die man in Nagoya unbedingt probieren sollte, fällt immer wieder ein Name: Hitsumabushi – ein besonderes Aalgericht, das man auf drei verschiedene Arten genießen kann. Und der Ursprungsort dieses ikonischen Stils? Niemand anderes als Atsuta Houraiken, das den Begriff „ひつまぶし“ sogar markenrechtlich schützen ließ, um sein kulinarisches Erbe zu bewahren.

Atsuta Houraiken wurde bereits 1873 gegründet und gilt als eines der ältesten Unagi-Restaurants in Nagoya. Ursprünglich war es für klassische japanische Bankettküche bekannt, erlangte aber landesweite Berühmtheit, nachdem es seine innovative Art, Aal zu servieren, einführte: Hitsumabushi.

Dieser heute so berühmte Stil entstand in der späten Meiji-Zeit. Damals wurde Aalreis (Unagi) in großen Holzbottichen serviert, den sogenannten „Oke-meshi“. Weil die Aalfilets einfach oben aufgelegt wurden, bekamen manche Gäste fast nur Reis, andere fast nur Aal. Eine aufmerksame Serviererin schlug schließlich vor, den gegrillten Aal in kleine Stücke zu schneiden, gründlich mit dem Reis zu vermengen und erst dann in Einzelportionen zu verteilen. Diese scheinbar kleine, aber kluge Idee zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung und für mehr Fairness entwickelte sich mit der Zeit zu einem beliebten Ritual. Sie verlieh dem Essen einen feierlichen Charakter und machte aus Atsuta Houraiken mehr als nur ein Restaurant – es wurde zu einem Ort voller Wärme, Gemeinschaft und Tradition.

Die kulturelle Bedeutung von Atsuta Houraiken reicht noch weiter: Das Restaurant ist eng mit dem Atsuta-Schrein verbunden, einem verehrten Shintō-Schrein, in dem das Kusanagi-no-Tsurugi aufbewahrt wird – eines der Drei Heiligen Insignien Japans, ein mythisches Schwert, dem nachgesagt wird, es vertreibe das Böse und verkörpere kaiserliche Macht. Der Überlieferung nach soll eine Schale Unagi am „Doyo no Ushi no Hi“ (dem Midsommertag des Ochsen) bei Houraiken den Körper von Sommermüdigkeit reinigen und neue Kraft für das kommende Jahr schenken. Bis heute kommen Familien zu Neujahr, zum Tag der Volljährigkeit oder zum Shichi-Go-San-Fest (7-5-3-Fest) hierher – einer Tradition, bei der Kinder im Alter von 3, 5 und 7 Jahren in farbenfrohen Kimono Schreine besuchen, um für Gesundheit und Wachstum zu beten. Es heißt sogar, dass die Person, die die erste Schale Aalreis serviert bekommt, ein Jahr voller Glück vor sich hat.

Bei Atsuta Houraiken steckt in jeder Schale Aalreis mehr als nur Geschmack – sie erzählt Geschichten, Erinnerungen und Generationen gelebter Esskultur.

Das Herz des Hauses ist die legendäre über hundert Jahre alte Tare-Sauce. Seit der Gründung wurde derselbe Topf nie vollständig geleert; täglich wird frische Sauce hinzugefügt und über Holzkohle langsam eingekocht, sodass sich das Aroma vertieft und der ursprüngliche Geschmackskern erhalten bleibt. Feinschmecker sagen gern: Ein Löffel Houraiken-Tare ist wie ein Löffel aus hundert Jahren kulinarischer Erfahrung. In Kombination mit der sorgfältigen, langsamen Holzkohle-Grillmethode – ganz ohne Maschinen – entsteht ein unvergleichlich duftender, zart strukturierter Unagi.

Das ursprüngliche Gebäude wurde während der Luftangriffe von 1945 zerstört, doch Houraiken wurde später am selben Ort wieder aufgebaut. Die Architektur spiegelt bis heute den klassischen „Furuyataku“-Stil eines traditionellen japanischen Holzhauses wider und ist ein wichtiger Kultur- und Treffpunkt im Stadtteil.

Bei der Renovierung des benachbarten Gasthauses Isekyu wurde im Keller ein bemerkenswerter Fund gemacht: ein gut erhaltenes historisches Register mit den Namen von Geishas, Samurai und anderen Persönlichkeiten, die einst dem Atsuta-Schrein Opfer darbrachten. Der Fund bestätigt die Rolle der Gegend als lebendigen Schnittpunkt von Glaube, Essen und lokaler Identität seit vielen Generationen.

Trotz seines Ruhms hat Atsuta Houraiken nie Filialen in Tokyo, Osaka oder Kyoto eröffnet. Es bleibt ausschließlich in Nagoya – ein klares Zeichen seines kompromisslosen Handwerksstolzes. Genau diese Exklusivität macht das Erlebnis so besonders: Dieser Geschmack ist nur hier, in Nagoya, zu finden.

Wer Houraiken betritt, genießt nicht nur ein Essen – man taucht ein in eine lebendige Tradition, getragen von Segenswünschen, Erinnerungen und der wohlig warmen, nach Dashi duftenden Luft.


Check-in, Wartezeiten & Sehenswürdigkeiten rund um Atsuta Houraiken

Warteschlange beim Atsuta Houraiken – Gäste warten auf ihre reservierte Einlasszeit
In der Schlange stehen – warten auf die zugewiesene Einlasszeit

Ankunft & Registrierung: 13:00 Uhr Ankunft, 90 Minuten Wartezeit

Wir kamen gegen 13:00 Uhr an der Hauptfiliale von Atsuta Houraiken an. Am Eingang stand eine Mitarbeiterin, die den Andrang koordinierte. Wir trugen unsere Namen und Telefonnummer in eine Liste ein und wurden gebeten, um 14:30 Uhr zurückzukehren – eine typische Wartezeit von etwa 90 Minuten, egal ob unter der Woche oder am Wochenende.

Statt Atsuta-Schrein: Durch die stillen Gassen schlendern

Ursprünglich wollten wir die Zeit nutzen, um den Atsuta-Schrein (Atsuta Shrine) zu besuchen. Doch der Himmel zog sich zu, und die Zeit war knapp – wir wollten weder in einen Regenschauer geraten noch zu weit laufen. Ein kurzer Blick auf Google Maps führte uns zu einem unerwarteten Fund nur drei Gehminuten entfernt: der Shichiri-no-Watashi-Gedenkstätte, versteckt in einer ruhigen Seitenstraße direkt neben dem Restaurant. Der Ort ist klein, aber friedlich – perfekt für einen kurzen Spaziergang.

Nach dem historischen Anleger: Ein rätselhaftes altes Gebäude

Die Shichiri-no-Watashi-Gedenkstätte war in etwa zehn Minuten erkundet – genug Zeit für ein paar Fotos und einen Moment der Ruhe. Während wir überlegten, was wir als Nächstes tun könnten, fiel uns ein interessantes, altes Gebäude auf der anderen Straßenseite ins Auge. Ohne Schild und mit kaum sichtbaren Fenstern war schwer zu erkennen, ob es ein Ryokan oder ein Restaurant war. In diesem Moment traten zwei ältere Damen heraus, und wir erhaschten einen Blick ins Innere. Zu unserer Überraschung entpuppte sich das Ganze als verstecktes Café mit einer ruhigen, gepflegten Atmosphäre.

Zufällig im Miyamachi Café gelandet: Vom Pudding zum Taishō-Charme

Also gingen wir einfach hinein – in ein kleines, charmantes Café namens Miyamachi Café. Wir kühlten uns in der Klimaanlage ab, bestellten Eiskaffee und gönnten uns einen nostalgischen Custard-Pudding. Die meisten Menschen essen Dessert nach dem Essen – an diesem Tag haben wir die Reihenfolge einfach umgedreht. Und ganz ehrlich: Kein bisschen bereut.

Erst später erfuhren wir, dass dieses Café tatsächlich von Atsuta Houraiken betrieben wird! Es befindet sich im historischen Isekyu Inn – einem Gebäude, das von der Stadt Nagoya als kulturelles Baudenkmal registriert ist – und verströmt eine ruhige, zeitlose Atmosphäre. Die Einrichtung bewahrt die romantische Ästhetik der Taishō-Zeit mit vielen liebevollen Details. Das Personal war herzlich und ermutigte uns sogar, den Garten zu erkunden und einen Blick ins Obergeschoss zu werfen. Seit der Eröffnung im Jahr 2025 wird das Erdgeschoss als Café genutzt, während das Obergeschoss heute als japanischer Speiseraum (nur mit Reservierung) dient.

Was als gewöhnliche Wartezeit bis zum Mittagessen begann, wurde zu einer jener glücklichen Fügungen, die einem schlagartig die Laune heben.


Atsuta-Houraiken-Esserlebnis: Vom Check-in bis ins Tatami-Zimmer

Tatami-Gasträume im Atsuta Houraiken in Nagoya – traditionelle japanische Sitzbereiche
Großzügige Gasträume im Atsuta Houraiken, jeweils auf drei Gruppen begrenzt

Pünktlich um 14:30 Uhr kamen wir zum Check-in zurück. Das Service-Team bestätigte unsere Namen und bat uns, zunächst im Gartenbereich zu warten. Von dort wurden wir zum Eingang geführt, wo wir unsere Straßenschuhe gegen Hausschuhe tauschten. Alles lief sehr geordnet ab, mit ausreichend Personal, das die Gäste aufmerksam und freundlich leitete. Nachdem wir die Schuhe gewechselt hatten, warteten wir noch kurz in einem kleinen Wartebereich, bis unser Tisch vorbereitet war.

Als wir an der Reihe waren, wurden wir in ein gemütliches, halb privates Zimmer mit zwei Vierertischen geführt, von denen einer direkt auf den japanischen Garten blickte. Wir bekamen zwar nicht die Plätze am Fenster, aber unser Bereich war trotzdem großzügig und angenehm ruhig. Das Gebäude ist zwar alt, aber offensichtlich sehr gut gepflegt. Die Holzböden, Tatami-Matten und Shoji-Schiebetüren waren in hervorragendem Zustand. Vielleicht lag es an der friedlichen Atmosphäre – die Gäste sprachen leise, und der ganze Raum wirkte ruhig, respektvoll und überraschend entspannt.

Vom herzhaften Aal zur wohltuenden Brühe: Vier Wege, eine Schale Hitsumabushi zu genießen

Hitsumabushi im Atsuta Houraiken – aromatischer, zart gegrillter Aal über Reis in Nagoya
Die Geburtsstätte von Hitsumabushi – aromatischer, zart gegrillter Aal über Reis

Ich bestellte die Haus-Spezialität: das klassische Hitsumabushi (¥4.950). Der gegrillte Aal war in mundgerechte Stücke geschnitten und wunderschön auf dem Reis angerichtet, die glänzende Oberfläche versprach pure Intensität. Zum Set gehörten verschiedene Toppings – fein geschnittene Nori-Algen, Frühlingszwiebeln und frisch geriebener Wasabi – sowie eine Kanne heißer Katsuobushi-Dashi für Ochazuke, dazu eine Schale Misosuppe, eingelegtes Gemüse und eine kleine leere Schale. Die Idee ist, den Aalreis für jede „Runde“ in diese kleine Schale zu portionieren.

Erste Variante: Pur, ohne alles – nur Aal und Reis

Man teilt den Aalreis in vier Portionen. Bei der ersten Portion isst man ihn ganz schlicht – ohne Toppings, ohne Brühe. Schon so war es unglaublich gut. Die leicht angeröstete Aalhaut verband sich mit einer reichhaltigen, aber nicht zu salzigen Sauce, und der Reis hatte genau die richtige, leicht klebrige Konsistenz. Am schönsten: Ich habe keine einzige Gräte bemerkt. Ein überraschend entspannter Einstieg.

Zweite Variante: Toppings für einen Extra-Geschmackskick

Bei der zweiten Portion kamen die Toppings ins Spiel: Nori, Frühlingszwiebeln und Wasabi. Die Schärfe des Wasabi hob die natürliche Süße des Aals hervor, während die Algen eine zusätzliche Schicht Umami beisteuerten. Eine mutige, aber sehr stimmige Variante.

Dritte Variante: Wärmendes Ochazuke für einen sanften Abschluss

Die dritte Art, Hitsumabushi zu genießen, ist als Ochazuke – man gießt die heiße Dashi-Brühe über den Aalreis. Die kräftigen, würzigen Aromen werden weicher und verwandeln sich in eine beruhigende Wärme. Es ist ein kompletter Stimmungswechsel – von intensiv zu fein, von herzhaft zu sanft. Um ehrlich zu sein: Spätestens an diesem Punkt war ich eigentlich schon satt.

Die vierte Variante ist dann frei nach Lust und Laune. Ich habe die letzte Portion wieder als Ochazuke zubereitet, in eine Schale gegeben – und sie meinem Mann überlassen.

Nagayaki Teishoku: Klassisch gegrillter Aal, pur und reduziert

Nagayaki-Set im Atsuta Houraiken – klassisch gegrillter Aal mit Suppe und Beilagen
Klassisches Nagayaki-Set – sogar die Tofuhülle in der Suppe trägt das Schriftzeichen „蓬“ des Hauses

Mein Mann bestellte das Nagayaki Teishoku, eine etwas geradlinigere Variante des Aalmenüs. Der Aal wurde in einer rechteckigen Lackbox serviert, die Filets waren goldbraun gegrillt, mit leicht knusprigen Rändern. Wie beim Hitsumabushi glänzte der Aal dank seiner natürlichen Öle, mit einer Haut, die leicht knackte, und einem Fleisch, das zart und saftig blieb.

Beide Gerichte werden mit derselben hausgemachten, über hundert Jahre alten Tare-Sauce zubereitet und langsam über Holzkohle gegrillt. So entsteht ein tiefes Aroma und eine perfekt abgestimmte Textur. Nagayaki ist schlichter präsentiert – vier großzügige Scheiben Aal auf gedämpftem Reis, sodass das Zusammenspiel von Fisch, Sauce und Reis für sich sprechen kann. Dazu gab es eine klare, japanische Brühe und eine kleine Portion eingelegtes Gemüse. Alles wirkte sehr klar, ausgewogen und genauso zufriedenstellend, wie es aussah.

Das Warten hat sich gelohnt: Ein Essen, das sich sicher und rundum richtig anfühlt

Wir waren uns einig: Das Warten hatte sich absolut gelohnt. Es heißt, dass das Restaurant Aale mit feinen Gräten und gut marmoriertem Fleisch verwendet und diese mit exzellenter Messerkunst und Grillen über Holzkohle kombiniert. Das Ergebnis ist eine buttrige, beinahe grätenfreie Textur. Es fühlte sich sicher, luxuriös und tief befriedigend an.

Die Portion Hitsumabushi war sogar großzügiger, als wir erwartet hatten – vielleicht, weil wir vor dem Mittagessen bereits Pudding und Kaffee im Miyamachi Café genossen hatten. Zur Hälfte waren wir eigentlich schon satt, aber der Geschmack war so gut, dass wir einfach weitermachten. Jeder Bissen war ein kleines Glück. Das langsame, entspannte Tempo des Essens – verstärkt durch die vorherige Wartezeit – machte das Ganze noch bedeutsamer. Es war nicht nur ein Essen, sondern ein Moment, den wir uns wirklich verdient hatten.


Atsuta Houraiken Speisekarte 2025: Menüs, Beilagen & Getränke

Neben der originalen japanischen Speisekarte bietet Atsuta Houraiken auch englische, chinesische und koreanische Menüs an – ideal für internationale Gäste, die sich beim Bestellen keine Sorgen um Sprachbarrieren machen möchten.

Die folgende Übersicht stellt die wichtigsten Menüs, ausgewählte à-la-carte-Gerichte und einige Getränkeoptionen vor. Darüber hinaus führt das Restaurant eine große Auswahl an regionalem Sake – unter anderem Marken wie Kunisake, Kusanagi und Nenohi – sowie verschiedene Sorten Shochu, einer traditionellen japanischen Spirituose. Zu den Shochu-Sorten gehören etwa Isami (Süßkartoffel) und Kichomu (Gerste), die wahlweise heiß oder kalt serviert werden. Nicht alle Getränke sind unten aufgeführt – vor Ort lohnt sich also ein Blick in die vollständige Getränkekarte.

Wie man Hitsumabushi isst (gegrillter Aalreis in vier Varianten):
1. Erste Portion: Pur probieren – ohne Toppings, einfach den ursprünglichen Geschmack genießen.
2. Zweite Portion: Mit Toppings wie Frühlingszwiebeln, Nori-Algen oder Wasabi verfeinern.
3. Dritte Portion: Toppings hinzufügen und die heiße Brühe darübergießen, um Ochazuke (Reis in Brühe) zuzubereiten.
4. Letzte Portion: Die Lieblingsvariante wählen – und die letzte Schale ganz nach eigenem Geschmack genießen.


Mehr als nur Aalreis: Beilagen, die man im Atsuta Houraiken probieren sollte

Wenn nach dem Hauptgericht noch etwas Platz bleibt, bietet Houraiken mehrere aromatische Beilagen, die das Menü perfekt abrunden. Die Portionen sind klein, aber jedes Gericht hat seinen ganz eigenen Charakter. Hier sind einige der beliebtesten Beilagen – je nach Appetit einen Versuch wert:

Gegrillte Aal-Leber am Spieß (Kimo-yaki)

Über Holzkohle gegrillt und reich an Umami, hat die Aal-Leber eine zarte, leicht bissfeste Textur mit einer angenehmen, milden Bitterkeit im Nachgeschmack. Ein kräftiger, ausgesprochen erwachsener Geschmack – sehr zu empfehlen für alle, die etwas Besonderes probieren möchten.

Japanisches Omelett mit Dashi (Dashi-maki Tamago)

Zubereitet mit einer Brühe, die durch Aalaromen verfeinert wird, ist dieses gerollte Omelett weich, dezent süß und bietet eine wohltuende Pause zwischen den intensiven Bissen des gegrillten Aals. Ein eleganter und beruhigender Kontrast.

Geschmorte Lotuswurzel & saisonale Beilagen

Je nach Jahreszeit gibt es erfrischende Optionen wie geschmorte Lotuswurzel, fein geschnittene Yamswurzel oder marinierte Gemüse. Diese kleinen Beilagen schmecken leicht und klar – ideal, um den Gaumen zu erfrischen und das Menü harmonisch abzurunden.

Knusprige Aalgräten-Senbei

Goldbraun und knusprig frittiert, sind diese Aalgräten-Cracker ein herzhafter Snack mit wunderbar leichtem Crunch. Perfekt zu heißem Tee – oder als Begleiter zu Sake oder Bier.

Diese Beilagen machen nicht übermäßig satt, verleihen dem Essen aber zusätzliche Nuancen und sorgen für einen harmonischen, ausgewogenen Rhythmus. Eine oder zwei davon bereichern das Menü und machen das Esserlebnis vielfältiger und unvergesslicher – ohne zu beschweren.


Atsuta Houraiken Honten: Restaurantinformationen & Anfahrt

Empfohlene Anreise

  • 🔸 U-Bahn-Route (Empfohlen – einfache Umstiege)
    • Von Nagoya Station mit der Higashiyama-Linie (gelb) bis Sakae Station (ca. 5 Minuten)
    • In Sakae Station umsteigen in die Meijo-Linie (violette Ringlinie) Richtung Kanayama
    • Nach drei Stationen an der Tenma-cho Station aussteigen
    • Ausgang 2 oder 4 nehmen und etwa 7–8 Minuten zu Fuß bis zum Atsuta Houraiken Honten gehen
  • 🔸 JR-Linie (Schneller, aber mit längerem Fußweg)
    • Von Nagoya Station mit der JR Tokaido-Hauptlinie bis Atsuta Station (ca. 3 Minuten)
    • Von dort etwa 10 Minuten zu Fuß bis zum Restaurant

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung & Tipps zur Wartezeit

Atsuta-Schrein

Der Atsuta-Schrein zählt zu den wichtigsten und geschichtsträchtigsten Schreinen Nagoyas – mit einer über 1.900-jährigen Geschichte. Er gilt als der zweitbedeutendste Schrein Japans, gleich nach dem Ise-Schrein. Hier wird das heilige Schwert Kusanagi-no-Tsurugi aufbewahrt – eines der drei kaiserlichen Insignien Japans.
Umgeben von alten Bäumen und üppigem Grün bietet das Gelände eine friedliche Oase mitten in der Stadt, die von Einheimischen sehr geschätzt wird. Zu den Highlights gehören die Schatzhalle, die Nobunaga-Mauer und ein über tausend Jahre alter Kampferbaum. Viele Besucher kommen hierher, um für Glück, Liebe und Gesundheit zu beten.

Shichiri-no-Watashiba-Ruinen & Miyano-Watashi-Park

Die alte Tōkaidō-Straße war eine der bedeutendsten Handels- und Reiserouten zwischen Edo (dem heutigen Tokio) und Kyoto während der Edo-Zeit. Sie erstreckte sich über rund 492 Kilometer und umfasste 53 offizielle Poststationen.
Unter ihnen war die Shichiri-no-Watashi-Route besonders bekannt – die einzige Etappe, auf der Reisende mit einer Fähre über die Ise-Bucht übersetzen mussten, zwischen der 41. Station (Miya-juku) und der 42. Station (Kuwana-juku). Diese Strecke betrug etwa sieben „ri“ (rund 28 Kilometer) und bildete eine zentrale maritime Verbindung für Händler, Pilger und Reisende.
Heute bewahrt der Miyano-Watashi-Park Spuren dieser Geschichte – darunter eine ewige Laterne, eine Zeitglocke und die Fundamente der alten Werft. Der Park bietet zudem Informationstafeln und einen ruhigen, von Kiefern gesäumten Weg – ideal zum Fotografieren, für Geschichtsinteressierte oder einfach für einen besinnlichen Spaziergang.

Miyamachi Kissaten (Café)

Miyamachi ist ein charmantes Retro-Café, das von Houraiken betrieben wird und 2025 eröffnet wurde. Es befindet sich direkt gegenüber im historischen Ryokan-Gebäude „Isekyu“, das als kulturelles Erbe der Stadt Nagoya registriert ist.
Das Interieur bewahrt die romantische Architektur der Taishō-Ära – mit Blick auf den Garten und nostalgischer Dekoration im Stil der alten Tōkaidō-Straße. Die Atmosphäre ist ruhig, einladend und versprüht den Charme vergangener Zeiten.
Das Café serviert handgemachte Desserts, sorgfältig gebrühten japanischen Kaffee und Tee sowie leichte Speisen – darunter besondere Spezialitäten wie American Fry Bread. Ein idealer Ort, um bei einem Getränk zu entspannen, auf den Restaurantplatz zu warten oder einfach das Ambiente eines historischen japanischen Hauses zu genießen.